Interview vom 31.05.25
Stage Vibe:
Nele Neugebauer ist nicht nur eine herausragende und leidenschaftliche Musical-Darstellerin, sondern wagt jetzt, nach vielen anderen Aufgaben hinter der Bühne, den nächsten Schritt. Mit ihrem Regiedebüt für das Musical "Im Auge des Sturms" bringt sie ihre kreative Vision selbst auf die Bühne.
In diesem Interview spricht sie mit uns über ihre neue Rolle als Regisseurin, ihre persönlichen Herausforderungen - und darüber, wie es sich anfühlt, plötzlich selbst die Fäden in der Hand zu halten.
Stage Vibe:
Hallo Nele, du bist mit Sicherheit eine der vielseitigsten Musical-Darstellerinnen im deutschsprachigen Bereich und stehst seit Jahren erfolgreich auf der Bühne – sowohl in Hauptrollen als auch im Ensemble von Musicals. Unter anderem bei Ku’damm 56, Fack ju Göhte oder Sister Act, um nur Einige zu nennen. Doch deine Arbeit geht weit über das Rampenlicht hinaus: Als Choreografin, Dance Captain und Resident Director hast du zahlreiche Produktionen auch hinter den Kulissen geprägt. Nun folgt der nächste große Schritt – dein Regiedebüt mit „Im Auge des Sturms“, das im Mai 2026 im Kulturzentrum Fürth Premiere feiern wird.
Stage Vibe
Wie fühlt es sich an, zu wissen, dass du im Mai 2026 mit „Im Auge des Sturms“ im dein Regiedebüt feiern wirst?
Nele
Erstmal sehr sehr aufregend. Ich habe das Gefühl, dass dieses Stück so wahnsinnig großes Potenzial hat und ich möchte dem irgendwie gerecht werden und die Geschichte so erzählen, das die Zuschauenden genauso begeistert davon sein werden, wie ich es jetzt schon bin.
Ich hab das Gefühl, ich hab so eine Schmetterlingslarve in der Hand und versuche jetzt mich so gut um sie zu kümmern, dass sie schlüpfen kann.
Stage Vibe
Und was bedeutet dieser Schritt zur Regisseurin für dich persönlich – ist es für dich ein mutiger Aufbruch, ein natürliches Fortkommen deiner Karriere oder ein lang gehegter Traum?
Nele
Das ist eine sehr gute Frage. Tatsächlich hat sich meine Karriere ziemlich selbstständig dahin entwickelt. Ich bin ja hauptsächlich auf der Bühne tätig und habe zwar schon immer mit dem Kreativteam und eben auch Regie geliebäugelt aber ich dachte ehrlich gesagt nicht, dass dieser Schritt schon so früh in meinem Leben passieren würde. Ich glaube aber fest daran, dass man Chancen, wenn sie sich bieten, annehmen sollte.
Stage Vibe
Was hat dich dazu bewegt, jetzt den nächsten Schritt zu gehen und selbst Regie zu führen – und warum gerade mit „Im Auge des Sturms“?
Nele
Ich formuliere es mal so, ich glaube es hätte kein anderes Stück als „Im Auge des Sturms“ sein können. Ich bin auf eine natürliche Weise zu diesem Stück gekommen und war erstmal bei einigen Workshop-Präsentationen dabei und habe da selbst noch als eine der Hauptfiguren (Pepper) auf der Bühne gestanden. Von Anfang an hat mich die Story und die wunderschöne Musik gepackt und ich hatte einfach direkt einen Zugang dazu. So was wie Liebe auf den ersten Blick! Und dann habe ich mich auch mit Nic (Komposition) und Annabell (Buch, Dramaturgie) direkt gut verstanden - wir haben gevibed. Die beiden haben mich dann gefragt, ob ich Lust hätte die Regie zu übernehmen und das hat mich wahnsinnig gefreut. Also kurz gesagt, ich verbinde persönlich extrem viel mit der Story des Stücks und deswegen denke ich ist es für mein Regiedebüt auch perfekt.
Stage Vibe
Kannst du uns kurz beschreiben, worum es in „Im Auge des Sturms“ geht und was das Stück für dich so besonders macht?
Nele
Es geht um eine Gruppe Jugendlicher, die in einer Kirche Schutz vor einem mysteriösen immerwährenden Sturm suchen. Sie leben dort teilweise schon seit langer Zeit, abgeschottet von der Außenwelt. Mit der Zeit zeigen sich Konflikte in der Gemeinschaft: Trito, das Oberhaupt der Gruppe, kämpft mit Fragen von Schuld und Identität. Neuankömmling Lila sorgt für Trubel, denn die engen Freund*innen Felix und Pepper entwickeln beide Gefühle für sie, während Lila sich ihrer eigenen Gefühle zunächst noch klar werden muss.
Die Gefahr steigert sich immer weiter, bis es zu einem großen Streit kommt und der Sturm in die Kirche einbricht. Soviel sei gesagt, das Ende verrate ich natürlich noch nicht! Wir beschäftigen uns sehr viel mit der Frage nach Identität und auch Themen wie Diskriminierung gegen Minderheiten etc.
Und natürlich ohne es banalisieren zu wollen, einfach das Thema Pubertät und Erwachsenwerden.
Es gibt einige Dinge, die ich an dem Stück (vor allem für ein deutschsprachiges Musical) sehr besonders finde.
Ich versuche mal mich kurzzuhalten ;)
Zuerst einmal und es ist schade, das als etwas Besonderes herauszuheben, haben wir drei Hauptfiguren von denen zwei Frauen und eine nicht-binär sind.
Das ist leider in der deutschen Musicallandschaft noch immer etwas extrem Seltenes und fast schon Revolutionäres und etwas, das ich persönlich gerne viel mehr auf der Bühne sehen würde.
Dann muss ich auch die Musik nennen. Nic hat viel mit Kirchentonarten gearbeitet und die aber in unterschiedlichsten Farben eingesetzt. Die Musik rangiert von großen Musicalnummern, bis hin zu sehr intimen, fast schon Singer-Songwriter Momenten und sind dabei trotzdem total aus einem Guss und wahnsinnig gefühlvoll.
Und ich hoffe natürlich, dass auch ich in der Erzählweise des Stückes etwas Besonderes mitbringen werde. Das wissen wir aber erst nächsten Mai ;)
Stage Vibe
Du hast als Darstellerin, Choreografin, Dance Captain und Resident Director gearbeitet – wie helfen dir all diese Erfahrungen für dein Regiedebüt und wie gelingt es dir, all diese Aufgaben unter einen Hut zu bringen, ohne den Überblick zu verlieren?
Nele
Haha- ich musste kurz lachen, denn wenn man es mal so Schwarz auf Weiß liest, ist das schon ein bisschen verrückt alles.
Also erstmal denke ich, dass jede Erfahrung die man im Theater sammelt am Ende von Vorteil ist. Ich glaub, je mehr Kenntnisse man über die verschiedenen Gewerke etc. hat, desto besser kann man einschätzen was es für Möglichkeiten gibt. Ich freue mich im Speziellen, dass ich jetzt zum ersten Mal sowohl Regie als auch Choreografie machen werde. Ich finde es immer sehr toll und spannend zu sehen, wenn bei Musicals auch ganz speziell an das Thema Bewegung herangegangen wird. Damit meine ich gar nicht mal unbedingt Tanz, sondern einfach die Art und Weise wie die Geschichte auch physisch erzählt wird. Nehmen wir zum Beispiel eine Show wie „Hamilton“ - da finde ich die Symbiose zwischen Bewegung und Geschichte perfekt und ich denke da kann ich auf jeden Fall viel aus meiner Arbeit als Choreographin mitnehmen.
Um den zweiten Teil der Frage zu beantworten und die Antwort ist vielleicht ein bisschen langweilig aber - ich bekomme das alles unter einen Hut indem ich sehr diszipliniert und strukturiert arbeite. Sonst ginge das, glaub ich, nicht. Ich plane meine Tage und Wochen sehr gut durch und dann mache ich das auch. Und meine Arbeit macht mir großen Spaß! Da kann ich sehr viel Energie draus ziehen. So richtig anstrengend wird es nur wenn mich ein Job nicht kreativ erfüllt - ich glaube sonst kann ich alles schaffen.
Stage Vibe
Gibt es Routinen oder Tools, die dir helfen, sowohl auf als auch hinter der Bühne strukturiert zu arbeiten?
Nele
Ja! Ich liebe meine Routinen :D Die unterscheiden sich natürlich je nachdem was ich gerade tue, aber es gibt ein paar Dinge, die bleiben immer gleich und die haben vor allem viel mit dem Thema geistige und körperliche Gesundheit zu tun.
Gut essen, genug schlafen, Tagebuch schreiben, Sport machen, in die Natur gehen und extrem wichtig - Pausen für Geist und Körper einplanen und einhalten, egal wieviel man grade zu tun hat.
Stage Vibe
Wie gehst du mit dem Thema Verantwortung um – immerhin hängt als Regisseurin vieles an dir?
Nele
Ich habe kurz gesagt kein Problem mit Verantwortung. Ich hab die irgendwie auch schon sehr früh gehabt in meinem Leben. Ich bin mit Pferden groß geworden und hatte ab dem Zeitpunkt als ich 11 wurde ein eigenes Pferd, um das ich mich gekümmert habe. Und da lernt man echt viel. Ich lerne außerdem auch grade wieder mir Fehler zu erlauben und dann nicht direkt zu „katastrophisieren“. Das kann ich noch nicht so gut, würde mir aber gerade im Umgang mit Verantwortung, glaube ich, sehr helfen. Es erwartet ja erstmal niemand, dass ich jetzt direkt bei der ersten Regie weiß, wie alles läuft - nur meine eigene Erwartungshaltung an mich ist wie immer extrem hoch.
Stage Vibe
Wie gehst du als Regisseurin an das Stück heran? Denkst du eher in Bildern, Emotionen oder schon konkret in Szenen?
Nele
Ich gehe immer sehr inhaltlich an Dinge heran - also was ist die Geschichte und was möchte ich den Zuschauenden an Emotionen und Gedanken mitgeben. Konkret in Szenen denke ich nicht. Ich plane natürlich grob alles durch, aber ich möchte vor allen Dingen auch viel mit den Darstellenden entwickeln und schauen was da kommt.
Stage Vibe
Worauf freust du dich bei der Arbeit als hauptverantwortliche Regisseurin am meisten – und gibt es auch etwas, das dir Respekt einflößt?
Nele
Alles daran flößt mir Respekt ein! Und gleichzeitig freue ich mich auch auf alles.
Ich glaube, ich freue mich besonders darauf, schauspielerisch zu arbeiten. Figuren zu entwickeln und die dann die Geschichte erzählen zu lassen. Ich denke, das kommt daher, dass ich da natürlich als Darstellende einen konkreten Zugang zu habe.
Und weil ich mir oft in Produktionen denke: „Wenn man sich ein bisschen mehr Zeit für die Figurenentwicklung nehmen würde, würden sich einige Probleme von selbst lösen.“ Werden wir dann ja sehen, ob das so stimmt ;)
Stage Vibe
Du hast sicher schon viele Regiekonzepte erlebt und kennst Musical-Produktionen aus vielen verschiedenen Blickwinkeln. Gibt es etwas, das du anders machen möchtest? Oder einen besonderen Stil, den du einbringen willst?
Nele
Also das Thema Bewegung habe ich ja schon angesprochen, aber das ist sehr wichtig. Ich möchte auch gerne von allen Fähigkeiten die die Darstellenden mitbringen Gebrauch machen und schauen, was da noch so passieren kann. Generell würde ich gerne versuchen, einen sehr modernen Zugang zum Musical zu finden und mich stark aufs „storytelling“ zu konzentrieren. Ich habe auch vor (ohne jetzt zu viel zu verraten oder jemanden abzuschrecken), das Ganze ein bisschen immersiver zu gestalten und 360 Grad zu bespielen. Sprich, weg von "Es gibt nur eine Bühne die bespielt wird und alle Zuschauenden sitzen davor" und stattdessen den gesamten Raum bespielen, sodass die Zuschauenden wirklich mitten im Geschehen sitzen.
Aber ich kann es nur immer wieder betonen mir geht es in erster Linie darum die Geschichte gut zu erzählen, sodass die Menschen berührt werden, eventuell Gedankenanstöße bekommen und last but not least, auch gut unterhalten werden.
Stage Vibe
Gab es einen Moment, in dem du gespürt hast: „Jetzt möchte ich mich stärker hinter die Bühne bewegen“?
Nele
Nein nicht so konkret und das spüre ich auch nicht in der Form. Ich hab mir nur oft gedacht „Das würde ich anders machen.“
Aber ich möchte mich auch gar nicht unbedingt stärker hinter die Bühne bewegen. Ich möchte gerne beides machen und zeigen, dass das absolut möglich ist.
Raus aus unseren gedanklichen Gefängnissen, in denen es immer nur entweder oder gibt.
Stage Vibe
Was erfüllt dich persönlich mehr – das Performen auf der Bühne oder das kreative Arbeiten hinter den Kulissen?
Nele
Kann ich glaub ich, so pauschal nicht beantworten. Ich liebe es auf der Bühne zu stehen und zu singen, spielen, tanzen. Und ich fühle mich da wohl und sicher, je nachdem, welche Rolle ich spiele. Gleichzeitig ist es toll im Kreativteam zu sein und die Entwicklung eines Stückes von Anfang an mitzumachen. Da passiert ja so unendlich viel schon lange vor dem ersten Probentag und das bekommt man als darstellende Person gar nicht mit. Ich möchte mich nicht entscheiden müssen und beides erfüllt mich auf unterschiedlichen Ebenen.
Stage Vibe
Und zum Schluss: Wird die Regie eine einmalige Sache bleiben oder dürfen wir auf weitere Inszenierungen hoffen?
Nele
Ich kann das, glaub ich, erst nach unserer Premiere entscheiden. Es kommt drauf an, wieviel Spaß mir die Arbeit macht und natürlich auch ob ich das überhaupt kann und zwar so kann, dass ich mit mir selbst zufrieden bin. Aber so ganz prinzipiell, kann ich mir auf jeden Fall schon vorstellen, nochmal Regie zu führen.
Stage Vibe
Lieben Dank, für das spannende Gespräch und die offenen Einblicke in deine Arbeit, Nele. Ich wünsche dir schon einmal viel Erfolg für dein Regiedebüt und zunächst einmal für „School of Rock“. Ich bin gespannt, was wir in Zukunft noch alles von dir sehen dürfen!
Interview vom 05.05.25
Stage Vibe:
Was passiert, wenn man eine vielseitige Musical-Darstellerin wie Lisa Wissert auf einer der spektakulärsten Freilichtbühnen Deutschland loslässt? Man bekommt gleich doppelt Lust auf Theater! Mit "West Side Story" und "Hairspray" stehen diesen Sommer gleich zwei ikonische Musicals auf dem Spielplan - und Lisa ist mittendrin! Von der Stage School Hamburg über große Produktionen wie "Footloose" und "TINA - Das Musical" bis hin zu ihrem Debüt bei den Freilichtspielen Schwäbisch Hallhat sie sich einen festen Platz in der Musical-Szene erarbeitet. Grund genug, um mit ihr über die Herausforderungen, Lieblingsmomente und natürlich ihre Rollen zu sprechen.
Stage Vibe:
Hallo Lisa, bald geht es wieder auf die Bühne. Um so schöner, dass du dir für dieses Interview noch Zeit nehmen konntest! Starten wir mal ganz am Anfanf: Wie bist du eigentlich zum Musical gekommen – und wie haben dich deine Ausbildung und bisherigen Engagements geprägt?
Lisa:
Musical war für mich schon immer eine besondere Mischung aus allem, was ich liebe: Tanz, Gesang und Schauspiel. Ich bin in einem sehr musikalischen Umfeld aufgewachsen, und irgendwann war klar: Das möchte ich beruflich machen. Die Ausbildung an der Stage School war intensiv und hat mich enorm wachsen lassen – nicht nur künstlerisch, sondern auch menschlich. Und jedes Engagement seitdem hat mir geholfen, neue Facetten an mir zu entdecken und mich weiterzuentwickeln.
Stage Vibe:
Du hast ja auch choreografisch gearbeitet, zum Beispiel bei „9 to 5“. Was nimmt man aus so einer Erfahrung mit? Verändert das die Sicht der Dinge, wenn man selbst wieder auf der Bühne steht?
Lisa:
Absolut! Wenn man choreografiert, denkt man viel ganzheitlicher. Man sieht das Stück aus der Vogelperspektive. Das verändert den Blick auf Timing, Raumgefühl und die Zusammenarbeit im Ensemble. Als Performerin gehe ich dadurch bewusster mit Abläufen und Übergängen um und habe noch mehr Respekt vor dem Team.
Stage Vibe:
Jetzt steht dein Debüt bei den Freilichtspielen Schwäbisch Hall an. Wie kam es dazu, dass du gleich zwei Rollen, Teresita in West Side Story und Shelley in Hairspray, spielst?
Lisa:
Ich wurde zunächst für die West Side Story Audition eingeladen. Kurze Zeit später nachdem ich die Zusage für West Side Story bekommen habe, hatten sie mich gefragt, ob ich auch Lust hätte bei der Wiederaufnahme von Hairspray dabei zu sein, das hat mich riesig gefreut. Dass ich dann zwei so unterschiedliche Rollen spielen darf, ist natürlich ein großes Geschenk und auch eine schöne Herausforderung.
Stage Vibe:
Hairspray und West Side Story haben beide eine starke Botschaft. Wie wichtig ist dir das, wenn du auf der Bühne stehst?
Lisa:
Sehr wichtig. Ich finde, Theater besonders Musical darf nicht nur unterhalten, sondern soll auch etwas berühren oder zum Nachdenken anregen. Wenn man das Publikum für einen Moment aus dem Alltag holen kann und gleichzeitig eine Botschaft transportieren kann, dann ist das natürlich toll.
Stage Vibe:
Gerade Hairspray spricht ja Themen wie Ausgrenzung und Körperbilder an. Wie gehst du mit so einem Stoff um – auf der Bühne und in deinem persönlichen Umfeld?
Lisa:
Diese Themen sind nach wie vor so relevant, und ich finde es wichtig, sie nicht nur zu spielen, sondern auch selbst zu reflektieren. Auf der Bühne versuche ich, dem Thema mit Empathie und Respekt zu begegnen. Privat spreche ich gern offen darüber, gerade weil es viele betrifft und oft noch ein Tabuthema ist.
Stage Vibe:
Wenn du in eine Rolle eintauchst: Wie wichtig sind dir Kostüm, Maske und Bühnenbild dabei?
Lisa:
Sehr! Gerade durch Kostüm und Maske bekommt die Rolle noch den letzten Feinschliff. Ich finde es immer sehr beeindruckend, was man alles aus Kostüm und Maske rausholen kann. Das Bühnenbild spielt dabei eine riesige Rolle. Es schafft die Umgebung, in der die Geschichte lebendig wird. Ob es die urbane Atmosphäre von West Side Story ist oder die knallbunte Welt von Hairspray. Zusammen mit Kostüm und Maske entsteht so ein Gesamtbild, das mich der Figur näherbringt und es mir erleichtert, die Emotionen glaubhaft auf die Bühne zu bringen.
Stage Vibe:
Und wie erlebst du die Arbeit im Ensemble – gerade bei so energiegeladenen Produktionen wie "Hairspray"?
Lisa:
Das Ensemble ist für mich wie ein zweites Zuhause. Man verbringt sehr viel Zeit miteinander. Gerade bei Shows mit so viel Bewegung und Emotion ist Teamgeist das A und O. Man pusht sich gegenseitig, fängt sich auf, lacht zusammen, leidet zusammen. Ohne dieses Teamgefühl wäre die Bühne nur halb so lebendig. Und ehrlich gesagt, entstehen oft genau in diesen intensiven Produktionen tolle Freundschaften.
Stage Vibe:
West Side Story ist ja ein echter Klassiker – basierend auf Romeo und Julia. Wie näherst du dich so einer ikonischen Geschichte an?
Lisa:
Mit großem Respekt, aber vielleicht auch mit dem Mut, meine eigene Farbe hineinzubringen. Jede Aufführung ist eine neue Chance, die Charaktere noch ein Stück weit besser zu verstehen und ihnen mehr Tiefe zu verleihen. Gleichzeitig ist es spannend, zu sehen, wie man eine Geschichte, die schon so viele Menschen berührt hat, für das heutige Publikum relevant und frisch erzählen kann.
Stage Vibe:
Du spielst jetzt zum ersten Mal auf der Großen Treppe in Schwäbisch Hall. Siehst du auf so einer besonderen Bühne mehr Chancen oder mehr Herausforderungen für dein Spielen?
Lisa:
Beides – aber ich liebe solche Herausforderungen! Die Treppe hat eine unglaubliche Präsenz. Man spielt nicht nur vor einem Publikum, sondern inmitten einer Stadtkulisse, mit den Treppen als Bühne, das ist etwas ganz Besonderes.
Stage Vibe:
Wenn jemand noch nie ein Musical gesehen hat – was würdest du ihm sagen, warum er sich "Hairspray" oder "West Side Story" unbedingt anschauen sollte?
Lisa:
Weil es mehr ist als nur Musik und Tanz. Beide Shows erzählen von Themen, die uns alle betreffen wie zum Beispiel Liebe, Mut oder Zugehörigkeit. Und das auf eine so mitreißende Art, dass man den Abend garantiert nicht vergisst.
Stage Vibe:
Vielen lieben Dank für die tollen Einblicke in die Theaterwelt! Ich wünsche dir für deinen Musical-Sommerviel Erfolg! Bis bald in Schwäbisch Hall.
Interview vom 22.03.25
Stage Vibe:
Sie berührt mit ihrer Stimme, begeistert mit ihrer Energie und nimmt das Publikum mit auf eine Reise zu den schönsten und bekanntesten Musical-Melodien. Lena Detert steht kurz vor ihrem "Best-of-Musical-Konzert" und hat mit uns noch über ihre noch junge Karriere, besondere Momente, und natürlich über das, was die Fans von ihrem Konzert erwarten dürfen, gesprochen.
Moin Lena, schön, dass du dir heute Zeit für ein kleines Interview genommen hast. Wir kennen uns bereits aus der Stage School Hamburg, wo du deine Ausbildung zur Musical Darstellerin gemacht hast. Was war das Wichtigste, was du während deiner Ausbildung sowohl künstlerisch als auch persönlich gelernt hast?
Lena:
Moin Marc, schön dass ich dir heute ein Interview geben darf. Das Wichtigste was ich künstlerisch gelernt habe war die Technik der Schauspielerei. Ich hatte kaum Erfahrungen in diesem Bereich und habe durch meinen wunderbaren Schauspiellehrer Herbert Trattnigg meine Leidenschaft für diese Sparte entwickelt. Ich dachte immer, dass Gesang meine größte Leidenschaft ist, aber mittlerweile kann ich gar nicht so genau sagen, ob es Gesang oder Schauspiel ist. Das hätte ich niemals gedacht.
Persönlich war das Wichtigste was ich gelernt habe, dass man sich nicht mit anderen vergleichen darf, beziehungsweise man sollte es wenigstens versuchen. Jeder hat sein eigenes Tempo und seine eigenen Ziele und Werte. Ich dachte während der Ausbildung ganz häufig, dass ich nicht gut genug für diesen Beruf bin, weil man sich eben ständig mit anderen verglichen hat, aber das ist Quatsch! Jeder hat seine Stärken und Schwächen, es ist nur wichtig, dass man beide von sich kennt und weiß wie man sie einzusetzen hat.
Stage Vibe:
Viele träumen davon, auch einmal auf einer großen Musical-Bühne zu stehen. Was war der Moment, in dem du wusstest: "Das ist mein Weg"?
Lena:
Ich wusste schon sehr früh, dass ich diesen Weg gehen möchte, da war ich mit 5 oder 6 Jahren zusammen mit meiner Mama in meinem allerersten Musical. Wir haben uns damals das wunderbare Musical „Elisabeth“ im Theater des Westens in Berlin angeschaut. Von diesem Tag an wusste ich, dass es mein Traum ist Musicaldarstellerin zu werden.
Stage Vibe:
Gibt es eine Traumrolle für dich die du unbedingt mal gerne spielen würdest?
Lena:
Ja klar habe ich eine Traumrolle😊 Es ist natürlich die Elisabeth aus dem gleichnamigen Musical. Wahrscheinlich hat meine eben genannte Kindheitserfahrung auch dazu beigetragen, aber dieses Musical bedeutet für mich einfach alles. Diese Rolle mal spielen zu dürfen ist mein größter Lebenstraum.
Stage Vibe:
Und was macht Lena Detert, wenn sie mal nicht auf der Bühne steht oder probt?
Lena:
Wenn ich mal nicht auf der Bühne stehe oder am Proben bin verbringe ich ganz viel Zeit mit meinem Freund, meiner Familie und meinen Freunden. Zeit für meine engsten Angehörigen zu haben war mir schon immer sehr wichtig.
Ich verbringe aber auch sehr viel Zeit mit meinen drei Meerschweinchen Wilma, Toffy und Stany. Sie waren der Kompromiss zwischen Hund und Katze. Ich liebe diese kleinen Wesen so sehr. Letzen Sommer hat mein Freund Mark ihnen sogar einen riesen Stall selber gebaut, er war am Anfang nicht so begeistert von unseren kleinen Freunden (oder wie wir sie nennen „Wheeyks“, weil sie immer so laut quieken), aber mittlerweile liebt er sie genauso sehr wie ich 😊 Tiere sind einfach toll!
Stage Vibe:
Du gibst bald ein Konzert mit dem vielversprechenden Namen "Best of Musical". Bist du schon bei den Vorbereitungen? Und wie laufen sie?
Lena:
Ja ich stecke schon mitten in den Proben und freue mich schon so sehr darauf. Aktuell tausche ich leider immer noch Songs wieder gegen andere aus. Ich finde es super schwierig sich für die richtigen Musical Songs zu entscheiden. Es gibt einfach so, so viele tolle Lieder die ich alle gerne dabei haben würde. Also mich wirklich final zu entscheiden fällt mir gerade noch ein wenig schwer.
Stage Vibe:
Was dürfen die Zuschauer von dir erwarten?
Lena:
Die Zuschauer können von mir erwarten, dass ich mein ganzes Herzblut in dieses Konzert stecken werde und alles dafür tue, jeden mit meiner Darbietung zu erreichen. Wunderschöne, emotionale Songs warten auf euch, wo mit Sicherheit für jeden etwas dabei sein wird (natürlich nur wenn ich mich bis dahin endlich mal festgelegt habe :D)
Stage Vibe
Gibt es einen Song in deinem Programm der dir besonders am Herzen liegt? Und warum
Lena:
Ja ein Song wird dabei sein der mich in meiner Kindheit sehr geprägt hat. Ich kann verraten, dass er aus meinem Lieblingsmusical stammt. Vielleicht erahnt ihr ja etwas 😊
Stage Vibe:
Für diejenigen, die jetzt neugierig geworden sind oder dich live auf der Bühne erleben wollen: Wo findet dein Konzert statt und gibt es noch Tickets?
Lena:
Das Konzert wird im Hotel Kieler Yachtclub in Kiel am 06.04.2025 um 18:00 Uhr stattfinden. Es gibt unter diesem Link
noch Karten, also wenn ihr, genauso wie ich, für Musicals brennt solltet ihr es nicht verpassen.
Stage Vibe:
Gibt es noch etwas, was du deinen Fans mit auf den Weg geben möchtest?
Lena:
Glaubt immer an euch und eure Träume, lasst euch von nichts und niemandem unterkriegen und steht immer für euch ein. Es ist so wichtig, dass man an sich glaubt und niemals aufgibt, egal wie steinig der Weg auch manchmal sein mag.
Stage Vibe:
Und zum Schluss, was war für dich das Schönste, was du bis jetzt von einem Fan gehört hast?
Lena:
Ich hatte bei meiner allerersten Pippi Langstrumpf Vorstellung, wo ich ja die Annika spielen durfte eine ganz tolle, emotionale Erfahrung mit einem kleinen Mädchen gehabt. Nach der Show hat meine Familie draußen vor dem Theater auf mich gewartet und ich hatte noch meine Annika Zöpfe im Haar, also hat mich ein kleines Kind erkannt. Sie kam mit ihrer Mama ganz schüchtern zu mir und hat „Hallo Annika“ zu mir gesagt. Man hat in ihren Augen gesehen, dass es für sie etwas so großes und tolles war mit Pippis Freundin Annika zu sprechen. Sie war so glücklich und stolz und hat, glaub ich, gar nicht gemerkt wie besonders dieser Moment auch für mich war. Da es meine erstes Kindertheater Produktion war, kannte ich dieses Gefühl noch nicht einen kleinen Menschen so begeistern zu können.
Vielen Dank, liebe Lena, für dieses tolle Gespräch! Ich freue mich auf dein Konzert und wünsche dir dafür viel Erfolg!
Interview vom 15.03.25
Stage Vibe:
Wie fühlt es sich an, als Mehrjungfrau über die Bühne zu schweben? Lena Detert weiß es! In der neuen Inszenierung von „Die kleine Meerjungfrau“ spielt sie die Hauptrolle – und wir haben mit ihr über die magische Welt unter Wasser, ihre Herausforderungen und Lieblingsmomente gesprochen.
Moin Lena, vielen Dank, dass du dir so kurzfristig (am 29.03.25 ist schon Premiere!) nochmal Zeit genommen hast! Es wurde kürzlich erst bekannt, dass du die Hauptrolle in einer Neuinszenierung von „Die kleine Meerjungfrau“ spielst. Kannst du uns etwas mehr darüber erzählen? Wie ist es dazu gekommen und was hat dich dazu bewogen, eine so ikonische Rolle wie die kleine Meerjungfrau zu übernehmen? Und was war dein erster Gedanke, als du erfahren hast, das du die Rolle spielen wirst?
Lena:
Hallo Marc:) Ich freu mich sehr, dass wir nochmal zusammen schnacken können.Ich kenne das Theater am Tremser Teich in Lübeck tatsächlich schon mein Leben lang, da ich nur 25 Minuten davon entfernt wohne.
Die kleine Meerjungfrau zählte schon immer zu meinen Lieblingsmärchen, ein großer Teil hat wahrscheinlich auch die Serie „H2O plötzlich Meerjungfrau“ dazu beigetragen. Die der größte Bestandteil meiner Kindheit war. Also Meerjungfrauen waren für mich schon immer das Highlight.
Ich hab den Anruf, dass ich die Rolle spielen darf tatsächlich kurz nach meinem Valentinkonzert bekommen. Ich war also eh noch total beflügelt und hab es gar nicht so wirklich wahrgenommen. Die Freude kam dann erst, als ich das Skript zum ersten Mal gelesen habe. Da wurde mir klar, wie toll diese Zeit für mich und vor allem auch für die Kinder werden wird.
Stage Vibe:
Hast du zum Stück „Die kleine Meerjungfrau“ oder zum Theater am Tremser Teich in Lübeck eine besondere Beziehung? Was bedeutet das Stück für dich persönlich und beeinflusst es deine Interpretation?
Lena:
Ja ich habe zu dem Stück eine besondere Beziehung, weil „die kleine Meerjungfrau“ tatsächlich das erste Stück war, was ich mit meiner Mama im Tremser Teich geschaut habe. Da war ich ungefähr 5 oder 6 Jahre alt. Ich habe damals von der Meerjungfrau auch ein Autogramm bekommen, das hing mehrere Jahre in meinem Zimmer.
Jetzt nach 20 Jahren selber dieses Stück spielen zu dürfen ist einfach nur unbeschreiblich.
Die Sicht der kleinen Lena habe ich tatsächlich oft in meinem Hinterkopf, einfach zauberhaft. Stellen die für uns vielleicht übertrieben und albern wirken, sind für Kinder einfach nur magisch.
Stage Vibe:
Ja, das kann ich mir gut vorstellen!:) Gibt es Parallelen zwischen dir und der kleinen Meerjungfrau?
Lena:
Ja in manchen Situationen erkenne ich mich in der Meerjungfrau wieder. Besonders in ihrer Neugier und ihrer Frechheit.
Ich kann auch aus tiefstem Herzen sagen, dass ich meinen Papa genauso sehr liebe wie sie ihren.
Stage Vibe:
Das wird dein Vater sicher gerne hören! Was waren die größten Herausforderungen, bei der Interpretation dieser Rolle?
Lena:
Die größte Herausforderung war wahrscheinlich ihre teils zurückhaltende und schüchterne Art. In manchen Szenen ist sie das sehr, besonders wo ihr ihre Stimme genommen wird und sie sich ohne beweisen muss. Da ich persönlich absolut nicht schüchtern bin, musste ich erst den Zugang zu dieser Schüchternheit finden.
Stage Vibe:
Kannst du uns einen kleinen Einblick in die Zusammenarbeit mit dem Ensemble und der Regie geben? Gab es Unterschiede zu den anderen Produktionen, bei denen du bisher mitgespielt hast?
Lena:
Die Zusammenarbeit mit dem Ensemble ist einfach nur wunderbar. Wir haben uns alle auf Anhieb verstanden, zusammen gelacht und rumgealbert. Es fühlt sich an als würden wir uns schon ewig kennen. Ich habe bei dieser Produktion auch überhaupt nicht das Gefühl, dass so etwas wie Konkurrenzkampf oder Ähnliches existiert. Das Miteinander ist einfach toll!
Stage Vibe:
Gab es während der Proben irgendwelche unerwarteten oder lustige Ereignisse, die du uns erzählen kannst?
Lena:
Der lustigste, beziehungsweise der unerwartetste Moment war der, als wir mitbekommen haben, dass die böse Meerhexe auf einmal mit einer Keule um die Ecke kommt. Eine sehr unvorhersehbare Szene, die uns sehr zum Lachen gebracht hat.
Stage Vibe:
Haha, wenn du schon etwas spoilerst, was können die Zuschauer von dieser Inszenierung erwarten?
Lena:
Die Zuschauer können sich auf eine magische Reise in die Welt der kleinen Meerjungfrau freuen. Mit schönen Liedern, tollen Kostümen und einem tollen Ensemble. Man kann für 90 Minuten einfach in die Welt des Meeres abtauchen und sich verzaubern lassen.
Stage Vibe:
Gibt es Momente bei der Show auf die du dich besonders freust?
Lena:
Ja ich freue mich ganz besonders auf die Szene in der die kleine Meerjungfrau ihre Beine entdeckt und sich ausprobiert. Ich habe jedesmal Gänsehaut. Einfach ein ganz toller Moment!
Stage Vibe:
Gibt es noch Tickets um das nicht zu verpassen und wo kann man sie noch bekommen?
Lena:
Na klar gibt es noch Tickets, die könnt ihr unter diesem Link finden :
https://www.theateramtremserteich.de/2386/alle-stuecke-spielplan-tickets/die-kleine-meerjungfrau
Zum Glück sind sie auch nicht teuer. Also kommt vorbei und fühlt euch nochmal wie ein Kind, das sich von der Meerjungfrau und ihrer Wasserwelt verzaubern lässt.
Stage Vibe:
Ich bedanke mich ganz herzlich bei dir für die spannenden Einblicke in die Show und deren Vorbereitungen! Ich wünsche dir viele erfolgreiche Shows!
Interview vom 08.02.25
Musicals entführen uns in andere Welten, lassen uns träumen und berühren uns tief. Doch was braucht es eigentlich um eine Show wie die Musical Voyage auf die Bühne zu bringen? Heute spreche ich mit jemanden, die es wissen muß:
Geschäftsführerin von Tale.Act.Entertainment und Darstellerin der Musical Voyage Gülfidan Söylemez.
Stage Vibe:
Gülfi, du bist nicht nur Musicaldarstellerin, sondern auch Gesangscoach, Tänzerin und, zusammen mit Philip Hager, Geschäftsführerin von Tale.Act Entertainment. Gibt es etwas, was dir am meisten am Herzen liegt?
Gülfi:
Das kann ich so pauschal gar nicht sagen. Alle Tätigkeiten haben ihre Vorzüge. Als Musicaldarstellerin genieße ich es sehr, einfach zur Arbeit zu kommen, die Dinge zu machen, wie sie gewünscht sind und mich um nichts anderes kümmern zu müssen, als meine künstlerische Tätigkeit.Als Geschäftsführerin trägt man viel mehr Verantwortung und muss immer an ALLES denken. Philip und ich führen Tale.Act.Entertainment nur zu zweit und machen alles auch nur zu zweit. Von der Planung, Choreografie, Arrangements, Kostüme, Perücken bis hin zu Marketing, Social Media, Grafikdesign und vielem mehr. Wenn die Premiere erst mal geschafft ist, sind wir natürlich super stolz über das was wir geschaffen haben! Man kann sich in der Inszenierung komplett austoben und seine eigene Vision auf die Bühne bringen.Beim Vocalcoaching liegt das Besondere darin mal einen Schritt zurückzutreten und die Schüler-/Student*Innen strahlen zu lassen. Mir bedeutet es immer besonders viel, wenn ich die Entwicklung und den Fortschritt beobachten kann. Ich kann ihnen von meinen Erfahrungen auf der Bühne erzählen und mein Wissen weitergeben. Und auch ich, lerne immer wieder neues dazu.
Stage Vibe:
Wie würdest du deinen Alltag und den Spagat zwischen Bühne und Büro beschreiben?
Gülfi:
Mit einem Wort: Stressig 🤣 aber mit der richtigen Organisation klappt es an sich ganz gut. Als Selbstständige ist die Gefahr sehr groß, JEDERZEIT zu arbeiten. Das muss ich mir selbst auch immer wieder eingestehen und lernen, das Handy und die Arbeit auch mal zur Seite zu legen und zu sagen:“Für heute reicht es!“ Am besten funktioniert es für mich, wenn ich mir ‚Arbeitszeiten‘ festlege. Sonst wird es irgendwann zu viel.
Stage Vibe:
Mit Tale.Act.Entertainment habt ihr gerade die neue Tour der „Musical Voyage“ organisiert und geht damit schon bald auf Tour. Was macht diese so erfolgreiche Musical Show für dich als Organisatorin und Darstellerin so besonders? Gibt es ein Geheimnis für den Erfolg?
Gülfi:
Für mich macht die Show vor allem aus einem ganz bestimmten Grund so besonders, und zwar das sie ‚Selfmade‘ ist. Wie vorhin erwähnt, machen Philip und ich alles zu zweit und stecken so viel Herzblut und Energie rein. Dann ist die Truppe natürlich ein Traum! Uns ist es sehr wichtig, eine harmonische und familiäre Atmosphäre zu schaffen. Jeder packt mit an und ist uns eine sehr große Unterstützung! So macht die Show ganz besonders Spaß!
Stage Vibe:
Gibt es einen Moment bei der diesjährigen „Musical Voyage“, der dich besonders bewegt?
Gülfi:
Wir haben dieses Jahr wieder ‚The Greatest Showman‘ drin und die Songs aus dem Film berühren mich immer sehr. Vor allem der Song ‚This is Me‘. Gerade jetzt, wo die Welt um uns herum am Durchdrehen ist, gibt mir der Song Kraft und Hoffnung. Wir stehen für uns selbst ein und wir sind wundervoll, so wie wir sind!
Stage Vibe:
Was sind für dich der schönste Moment oder die schönsten Momente auf einer Tournee?
Gülfi:
Wenn eine Show ohne große Patzer funktioniert hat 🤣 Spaß! (Natürlich freu ich mich darüber, aber ist nicht unbedingt der aller schönste Moment) Wenn das Publikum nach einer Show zu uns kommt und uns erzählt, wie sie die Show finden- das ist für mich das Schönste! Wir stellen uns nach einer Vorstellung gerne noch raus und verabschieden die Gäste, wodurch wir öfter mit den Gästen ins Gespräch kommen. Uns ist es wichtig zu erfahren, was sie besonders schön und was sie eher nicht so schön fanden. Wir wachsen und entwickeln uns schließlich noch immer weiter.
Stage Vibe:
Wie verlief der kreative Prozess? Schließlich stellt ihr jedes Jahr ein neues Programm auf die Bühne. Wie hast du dir die Arbeit mit Philip aufgeteilt?
Gülfi:
Meistens sitzen wir tatsächlich zusammen und gehen die Dinge gemeinsam durch. Wenn unsere Bürozeit vorbei ist arbeitet und tüftelt jeder noch für sich. Wir sind da wirklich schon echt ein super eingespieltes Team.
Stage Vibe:
Gab es bei den Vorbereitungen auf die Tour besondere Herausforderungen oder lustige Momente, die du uns verraten kannst?
Gülfi:
Dieses Jahr hat uns während der Probenphase die Grippe erwischt und einen nach dem anderen ausgeknockt. Das war was! Da kriegt man selbst bisschen Panik und die Gedanken kreisen umher! Kriegen wir alles rechtzeitig hin? Bleiben alle danach gesund? Haben wir alles gut genug einstudiert? Aber zum Glück lief dann doch alles gut!
Stage Vibe:
Als erfahrene Vocal Coach und Sängerin – hast du einen Tipp für junge Menschen, die die „Musical Voyage“ sehen, und dann davon träumen auch mal auf einer Musicalbühne zu stehen?
Gülfi:
Ihr müsst es auf jeden Fall wirklich wollen! Musicaldarsteller*In zu werden, bedeutet viel Arbeit! Viel Unterricht nehmen, in Gesang, Tanz und Schauspiel. Im Tanz schadet es auf keinen Fall unterschiedliche Stile zu probieren. Und am wichtigsten: Nicht aufgeben!!! Einen künstlerischen Berufsweg einzuschlagen ist nicht leicht, aber es gibt sehr viele Möglichkeit sich darin auszuleben. Es muss nicht unbedingt die großen Musicalproduktionen sein. Man kann auch als Sänger*In in Bands oder als Vocalcoach tätig sein. Hauptsache man findet, was für einen selbst passt und sich gut anfühlt.
Stage Vibe:
Wenn du deinen Fans oder den Fans der „Musical Voyage“ eine Botschaft mit auf den Weg geben könntest – welche wäre das?
Gülfi:
Seid gut zu euch und zu anderen. Hass und Gewalt ist nicht die Lösung!
Stage Vibe:
Wie wahr, das kann ich nur unterstützen! Und für die Leute die jetzt neugierig geworden sind. Gibt es noch Tickets für die kommende Tour?
Gülfi:
Ja, nicht mehr viele, aber es gibt noch welche! Also ran da!
Stage Vibe:
Und zum Schluss… Wenn du die „Musical Voyage“ mit drei Worten beschreiben müsstest, welche wären das und warum?
Gülfi:
Herzblut, Vielseitigkeit, Spaß
Stage Vibe:
Vielen Dank für deine Zeit und ich wünsche euch eine erfolgreiche Tour!
Interview vom 08.02.25
Jeder, der schon einmal eine Musical-Vorstellung gesehen hat, kennt das Gefühl: Man wird mitgerissen, von der Musik verzaubert und von den Darstellern tief berührt. berührt. Heute spreche ich mit mit einem der Köpfe von Tale.Act.Entertainment, der uns ein paar Einblicke in seine Welt gibt:
Unter anderem Geschäftsführer von Tale.Act.Entertainment, Leiter des Tanzforums Philip Hager und Darsteller der Musical Voyage: Philip Hager
Stage Vibe:
Hi Philip, du bist nicht nur Musicaldarsteller, sondern auch noch Leiter des Tanzforums Philip Hager, Choreograf, Regiesseur und zusammen mit Gülfidan Söylemez, Geschäftsführer von Tale.Act.Entertainment. Wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?
Philip:
Ehrlich gesagt weiß ich das manchmal auch nicht :) Aber mein Jahr ist weit im Voraus geplant und ich versuche immer alle Projekte und Produktionen so zu legen, dass sich so wenig wie möglich überschneidet.
Stage Vibe:
Was inspiriert dich bei deiner Arbeit am meisten? Sowohl auf als auch hinter der Bühne?
Philip:
Ob auf oder hinter der Bühne, das Schöne ist, wenn sich alles zusammenfügt und zu einem großen Ganzen verschmilzt. Man steckt so viel Herzblut in alles und wenn das am Ende beim Zuschauer ankommt, hat es sich gelohnt. Außerdem sind die Menschen mit denen ich zusammen arbeiten darf, ganz besonders bei „Musical Voyage“ die beste Inspiration.
Stage Vibe:
Hattest du Vorbilder als Darsteller, die dich auf deinem Weg beeinflusst haben?
Philip:
Um ehrlich zu sein hatte ich keine Vorbilder, es waren immer eher Stücke die mich dazu gebracht haben, Musicaldarsteller werden zu wollen.
Stage Vibe:
Mit Tale.Act.Entertainment habt ihr schon seit einigen Jahren die sehr erfolgreiche „Musical Voyage“ etabliert. Das klingt spannend. Für die Leute, die euch noch nicht auf der Tour sehen konnten. Was können die Zuschauer erwarten?
Philip:
Wir haben ganz viele Highlights aus den bekanntesten Musicals in einer Show dabei. Dabei legen wir besonders viel wert auf originalgetreue Kostüme und viel Choreografie.
Stage Vibe:
Ihr stellt jedes Jahr ein neues Programm auf die Beine. Wie sieht der kreative Prozess aus? Von der Idee bis zur Umsetzung.
Philip:
Tatsächlich ist das ein langer Prozess, der manchmal schon während der laufenden Tour startet. Die Termine stehen natürlich schon vorher fest und dann geht an das Programm, Castings und Kostüme.
Stage Vibe:
Gab es bei den Vorbereitungen überraschende Momente, die dir besonders im Gedächnis geblieben sind?
Philip:
In einem Jahr wurde uns zwei Wochen vor einer Vorstellung von einem Theater mitgeteilt, dass wir nicht dort spielen konnten. Also haben wir innerhalb von wenigen Stunden ein neues Theater organisiert und alle Gäste kontaktiert. Das war der absolute Schock, aber umso schöner das alles nachher geklappt hat.
Stage Vibe:
Respekt, das erfordert ein unglaubliches organisatorisches Talent! Heute geht ihr mit der „Musical Voyage“ wieder auf Tour. Gibt es in diesem Jahr ein besonderes Highlight oder eine besondere Szene in der Show, auf die du dich besonders freust?
Philip:
Ich freue mich besonders auf Boten der Nacht, das ist eines meiner absoluten Lieblingsstücke.
Stage Vibe:
Die „Musical Voyage“ hat viele Fans, die euch jedes Jahr wieder auf der Tour begleiten. Was bedeutet dir die Verbindung zu deinen Fans? Gibt es eine besondere Begegnung, die dir in Erinnerung geblieben ist?
Philip:
Da wir ja wirklich alles selber machen, ist jedes „das war super“ eine ganz besonderer Zuspruch. Beim verabschieden der Gäste freue mich tatsächlich über jedes Lachende Gesicht. Dann hat unser Ensemble alles richtig gemacht.
Stage Vibe:
Wenn du deinen Fans oder den Fans der „Musical Voyage“ eine Botschaft mitgeben könntest, was wäre das?
Philip:
Unsere Welt ist besser wenn sie bunt ist! Vielfalt ist nichts wovor wir Angst haben müssen, wir sollten sie feiern und genießen!
Stage Vibe:
Absolut! Und für die Leute die jetzt neugierig geworden sind. Gibt es noch Tickets für die kommende Tour?
Philip:
Ja klar. Auf Tale.Act.Entertainment findet ihr alle Infos zu den Tickets und bald auch schon die Termine für 2026!
Stage Vibe:
Oh gut zu wissen! Zum Schluss noch… Wenn du einen Song oder eine Szene aus einem Musical wählen müsstest, der dein Leben beschreibt - welcher wäre das?
Philip:
Mitreißend, familiär, bunt
Bei uns soll Publikum gebissen aber auch mit machen dürfen :) ich glaube das unsere Gäste merken, das wir auf der Bühne ein Team sind, wie wir immer sagen „die Tale.Act.Family!
Stage Vibe:
Vielen Dank für deine Zeit und viel Erfolg für eure Tournee! Wir sehen uns dann bald wieder auf der Tour!
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