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Cabaret

Über das Musical

TITEL DES MUSICALS

Cabaret

ORIGINAL

Cabaret

 

KREATIVTEAM

Buch: Joe Masteroff

Musik: John Kander

Texte: Fred Ebb 

 

PREMIEREN

Previews am 10. Oktober 1966 in Boston (Shubert Theatre);

Broadway-Premiere: 20. November 1966, Broadhurst Theatre, New York 

West End Premiere 1968 im Palace Theatre 

 

GENRE

Drama / Historisches Musical mit revuehaften, düsteren Elementen 

 

HANDLUNG

Kurze Inhaltsangabe:

Das Stück spielt im Berlin zwischen 1929 und 1930: Der amerikanische Autor Cliff Bradshaw lernt in einem zwielichtigen Cabaret die britische Entertainerin Sally Bowles kennen. Während ihre Boheme-Romanze wächst, verdichtet sich außerhalb der Bühne die Gefahr durch den aufkommenden Nationalsozialismus. Zwei Paare stehen im Zentrum: Cliff & Sally sowie Fräulein Schneider & der jüdische Herr Schultz – deren Beziehung durch Antisemitismus und politische Spannungen zerstört wird. Cliff verlässt Berlin, Sally bleibt, ohne sich um Politik zu kümmern. 

Detaillierte Zusammenfassung (Spoiler):

Im ersten Akt begegnet Cliff der bunten, aber trügerischen Welt des Kit Kat Klub. Er und Sally verlieben sich. Parallel entwickelt sich zwischen Schneider und Schultz eine Liebesgeschichte. Doch auf deren Verlobungsfeier trägt ein Nazi-Armband Schreckensausmaße: die Verlobung löst sich, Schultz wird attackiert, Sally lässt ihr Kind abtreiben, und Cliff setzt sich über die düstere Realität hinweg und verlässt Deutschland. Der Epilog lässt die Zuschauer mit dem Gefühl zurück, Teil einer bedrohlichen Gesellschaft gewesen zu sein.

 

THEMATISCHER, KULTURELLER, HISTORISCHER KONTEXT

Das Musical verhandelt das Ende der Weimarer Republik, die politische Agonie und persönlichen Konsequenzen des aufkommenden Faschismus. Es spiegelt die Autorerfahrungen Christopher Isherwoods in Berlin wider und zeigt, wie Ignoranz zu Mittäterschaft werden kann.

 

CHARAKTERE & ROLLEN

Emcee / Conferencier: Zeremonienmeister des Kit Kat Klub

Sally Bowles: Britische Cabaret-Sängerin

Clifford Bradshaw: Amerikanischer Schriftsteller

Fräulein Schneider: Vermieterin

Herr Schultz: Jüdischer Obsthändler

Ernst Ludwig: Deutscher Schmuggler, Freund von Cliff

Fräulein Kost: Prostituierte, lebt bei Schneider

Ensemble: Cabaret-Girls, Nazis

 

BEKANNTE DARSTELLER

Original Broadway (1966): Joel Grey (Emcee), Jill Haworth (Sally), Bert Convy (Cliff), Lotte Lenya (Schneider), Jack Gilford (Schultz) 

Film 1972: Joel Grey (Emcee), Liza Minnelli (Sally) Oscar für sie, Oscar für Grey 

Broadway Revival 2024: Eddie Redmayne (Emcee) und Gayle Rankin (Sally); aktuell Orville Peck & Eva Noblezada 

 

MUSIK

SONGLISTE (AUSWAHL)

„Willkommen“

„So What?“

„Don’t Tell Mama“

„Mein Herr“

„Perfectly Marvelous“

„Two Ladies“

„It Couldn't Please Me More“

„Tomorrow Belongs to Me“

„Maybe This Time“

„Money“

„Married“

„Tomorrow Belongs to Me“

„Entr’acte / Kick Line“

„If You Could See Her“

„What Would You Do?“

„I Don't Care Much“

„Cabaret“

 

MUSIKALISCHE BESONDERHEITEN

„Tomorrow Belongs to Me“: subtil faschistische Hymne, musikalisch entlarvend entwachsen;

wurde später von realen Neonazis adaptiert. 

Titeltrack „Cabaret“: Sallys Hymne für Ignoranz und Hedonismus, oft fehlen ihre tragischen Verszeilen in populären Performances.

 

BÜHNENBILD, KOSTÜME, EFFEKTE

Moderne Revivals wie das 2021/24er setzen auf immersive Inszenierung:

Das Broadway-Theater wird in eine real wirkende „Kit Kat Club“-Szenerie mit Bars, Tischen und Rundbühne verwandelt.

Kostüme: Mischung aus geschmackvoller Weimar-Sinnlichkeit und postapokalyptischer Uniformität zum Ende. 

 

AUSZEICHNUNGEN

Originalproduktion: 1967 Tony-Award: 8 Kategorien (u. a. Bestes Musical, Score, Direction), Grammy für Original LP 

Revival-Erfolge: 1998 Revival-Tonys; 2022 Olivier für West-End-Revival; 2024 Revival-Nominierungen bei Tonys für Redmayne, Rankin, Design 

 

PRESSE- UND ZUSCHAUERSTIMMEN

Entertainment Weekly: „exquisite, provozierend, immersive“, Redmayne „haunting“ 

New York Theater Guide: Kritik an design-lastigem Ansatz, der die moralische Schärfe abmildert 

 

HINTERGRÜNDE & TRIVIA

Cabaret ist ein kraftvolles, mehrschichtiges Musical: Unterhaltung trifft auf Abrechnung mit Erstarken des Faschismus. Melodien, Stil und Interaktion verschaffen der Show zeitlose Relevanz – und machen jede Inszenierung zugleich zur ständigen Interpretation.

Anekdote: „Tomorrow Belongs to Me“ wurde einst als rechte Hymne missverstanden – Akzeptanz durch Neonazi-Gruppen führte zur Kontroverse. 

Original Broadway spiegelte die Scham des Publikums mittels eines verspiegelten „4th‑Wall“-Spiegels über der Bühne.

TIPPS FÜR BESUCHER

Dresscode: Smart Casual

 

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