„Kein Pardon“ – Premiere im First Stage Theater Hamburg.
Ein Filmklassiker wird zur Musical-Sternstunde – dank junger Talente mit großer Strahlkraft
Was für ein Abend! Die Premiere des Musicals „Kein Pardon“ im First Stage Theater Hamburg war mehr als nur ein gelungener Neustart eines Kultstoffs in die neue Theater-Saison– sie war ein mitreißendes Plädoyer für frischen Wind im Musiktheater. Unter der Regie von Franziska Kuropka (bekannt aus bekannten Musical-Produktionen wie West Side Story, My Fair Lady oder Fack ju Göhte), die mit dieser Inszenierung ihr Regie-Debüt feierte, gelang es dem Absolventenjahrgang der Stage School Hamburg, den gleichnamigen Filmklassiker aus den 90ern auf beeindruckende Weise zu entstauben – und dabei trotzdem seine charmante Nostalgie zu bewahren.
Bereits vor Beginn füllte sich das Foyer rasch, die gespannte Vorfreude war deutlich zu spüren. Und diese wurde nicht enttäuscht: Die Aufführung präsentierte sich als facettenreiches Gesamtpaket, in dem Gesang, Schauspiel, Choreografie und Bühnenbild nahtlos ineinandergriffen. Besonders auffällig war das kreative Bühnenbild, das durch geschickte Kulissenwechsel und einen Rahmen aus stilisierten Röhrenbildschirmen gekonnt die Atmosphäre der 80er Jahre transportierte – mit einem liebevollen Augenzwinkern an die Zeit vor HD und Streaming.
Musikalisch überzeugte das hauseigene Live-Orchester, das die bekannten Songs in frischen, aber respektvollen Arrangements spielte. So wurden die Hits nicht einfach reproduziert, sondern neu interpretiert – mit mehr Tiefe, mehr Energie und einer spürbaren Leidenschaft, die den gesamten Saal erreichte.
Besonders herausragend war die Leistung von der bekannten "Allzweckwaffe" Nik Breidenbach, der als einziger Gast außerhalb der Stage School agierte – eine kluge Besetzung, die das Ensemble zusätzlich erdete. Im Fokus standen dennoch die jungen Darstellerinnen und Darsteller, allen voran das stimmgewaltige Duett von Peter Schlönzke und Ulla, das nicht nur musikalisch, sondern auch emotional für Gänsehautmomente sorgte. Erwähnenswert ist auch die Rolle der Mutter Hilde Schlönzke, deren Darstellung dem Stück eine berührende emotionale Tiefe verlieh.
Die Choreografien, liebevoll an die Zeit angepasst, verbanden nostalgische Elemente mit einer modernen Bühnenpräsenz – und wurden vom Ensemble mit beeindruckender Präzision und Spielfreude umgesetzt. Es war dieser Teamgeist, der das Stück immer wieder auf ein neues Level hob und das Publikum bis zur letzten Minute fesselte.
Nach rund 140 Minuten inklusive Pause entlud sich die Begeisterung in langanhaltenden Ovationen. Viele hätten sich wohl ohne Zögern noch einen dritten Akt gewünscht – was wohl das größte Kompliment für eine Premiere sein kann. Im Anschluss wurde im Foyer weitergefeiert, als sei es ein Broadway-Erfolg: Meet and Greet, unzählige Selfies, Gespräche mit den Darsteller:innen – und überall begeisterte Stimmen, die das Erlebte Revue passieren ließen.
Fazit:
Mit „Kein Pardon“ beweist das First Stage Theater einmal mehr, dass junge Talente Großes leisten können – wenn man sie lässt. Regisseurin Franziska Kuropka hat mit dieser Premiere nicht nur den Grundstein für eine hoffentlich lange Laufbahn gelegt, sondern einem altbekannten Stoff neues Leben eingehaucht. Stage Vibe gratuliert zu einer Inszenierung, die uns noch langein Erinnerung bleiben wird - und Lust auf mehr macht! Zu sehen ist das Musical noch bis zum 19.07.25
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