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The Black Rider

07.09.25 - 11.01.26 im Altonaer Theater

 

Mit The Black Rider kehrt eine düstere, bezaubernde Welt an die Alster zurück. Eine Welt, in der Liebe und Wahnsinn, Versuchung und teuflische Geschäfte in schrägem Vaudeville-Ton aufeinandertreffen. Inspiriert von Carl Maria von Webers Oper „Freischütz“, weben Robert Wilson, Tom Waits und William S. Burroughs eine einzigartige Erzählung voller schauriger Poesie. Der linkische Wilhelm will die Liebe seiner Angebeteten mit teuflischer Hilfe und magischen Kugeln, die ihn zum Meisterschützen machen gewinnen . Doch der Weg zur Erlösung ist ein schmaler Grat zwischen Magie und Verderben.

Cast:

Niklas Bähnk

Farina Adisa Kaiser

Anna-Kuisa Neumann

Noell Ruoss

Emil Schuler

Jascha Schütz

Regina Stötzel

Jaques Ullrich

Dominik Velz

 

Kreativ-Team:

Regie: Georg Münzel

Bühne und Kostüme: Sabine Kohlstedt, Yvonne Marcour

Musikalische Leitung: Emil Schuler

Choreografie: Ute Geske

Dramaturgie: Gregor Schusler

 

Über das Musical

TITEL DES MUSICALS

The Black Rider

ORIGINAL

The Black Rider: The Casting of the Magic Bullets

 

Autoren/Komponisten/Texter:

Buch: William S. Burroughs

Regie der Originalproduktion: Robert Wilson

Liedtexte: Tom Waits (teilweise zusammen mit Kathleen Brennan)

Original-Orchestrierung: Greg Cohen und Tom Waits

 

PREMIEREN

Uraufführung: 31. März 1990, Thalia Theater Hamburg

Englische Erstaufführung ab 1998 auch im Ausland

 

GENRE

Genre: Rock-Musical, düsteres Musiktheater, Moritat, Groteske, Mischung aus Drama und schwarzer Komödie

 

HANDLUNG

Kurze Inhaltsangabe

Wilhelm, ein erfolgloser Schreiber, liebt die Försterstochter Käthchen. Doch ihr Vater wünscht sich einen standesgemäßen Jäger als Schwiegersohn. Wilhelm geht einen Pakt mit dem Teufel ein, verkörpert durch Stelzfuß (Pegleg), der ihm Zauberkugeln gibt, die ihr Ziel nie verfehlen. Die letzte Kugel jedoch lenkt der Teufel mit tragischem Ausgang.

Detaillierte Zusammenfassung

Wilhelm bemüht sich erfolglos, als Schütze zu beweisen, dass er ein würdiger Schwiegersohn ist. In seiner Verzweiflung akzeptiert Wilhelm die fatalen Zauberkugeln von Stelzfuß, ohne zu wissen, dass die siebte Kugel den Willen des Teufels erfüllt. Als Wilhelm beim entscheidenden Probeschuss abdrückt, trifft die Kugel nicht das Ziel, sondern tötet seine Geliebte. Die Geschichte ist eine düstere Adaption der "Freischütz"-Sage und verweist metaphorisch auf Sucht und Besessenheit – ein Motiv, das durch Autor Burroughs' eigenes Leben (u.a. der versehentliche Tod seiner Frau) bestärkt wird.

 

THEMATISCHER, KULTURELLER, HISTORISCHER KONTEXT

Der Stoff basiert auf der deutschen Volkssage vom "Freischütz" und verweist zugleich auf die romantischen Themen des Pakts mit dunklen Mächten, aber auch auf Sucht, Verführung, Wahnsinn und die Selbstzerstörung, die auch im Leben Burroughs eine Rolle spielte. Das Musical dient dabei auch als moderne Parabel auf Drogensucht und Selbstverlust.

 

CHARAKTERE & ROLLEN

Hauptrollen:

Wilhelm: Sensibler Amtsschreiber, liebt Käthchen, wenig Talent als Jäger, wird zum tragischen Held.

Käthchen: Försterstochter, Wilhelms große Liebe, wird zum unglücklichen Opfer.

Stelzfuß (Pegleg, Black Rider): Verkörperung des Teufels, bietet Wilhelm die Zauberkugeln an.

Förster Bertram: Vater von Käthchen, wünscht sich einen standesgemäßen Schwiegersohn.

Anne: Mutter von Käthchen.

Robert: Wunsch-Schwiegersohn der Eltern, konkurriert mit Wilhelm.

 

Besondere Darsteller (Auswahl vergangener Produktionen)

Andreas Hutzel (Stelzfuß/Devil)

Franz Hartwig (Wilhelm)

Jule Böwe (Erzählerin, spezielle Version)

Niklas Bähnk, Farina Adisa Kaiser u.a. (Theaterproduktionen)

Annika Firley (Käthchen), Sebastian Schiller (Wilhelm) in Gelsenkirchen

 

MUSIK

SONGLISTE (Auswahl)

"Lucky Day Overture"

"The Black Rider"

"November"

"Just the Right Bullets"

"Black Box Theme"

'Tain't No Sin"

"Flash Pan Hunter/Intro"

"That's the Way"

"The Briar and the Rose"

"Russian Dance"

"Gospel Train/Orchestra"

"I'll Shoot The Moon"

"Flash Pan Hunter"

"Crossroads"

"Gospel Train"

"Interlude"

"Oily Night"

"Lucky Day"

"The Last Rose Of The Summer"

"Carnival"

 

MUSIKALISCHE BESONDERHEITEN

Tom Waits’ Musik vereint Elemente aus Blues, Jazz, Moritat und Experimental, mit dem rauen, eigenwilligen Sound und der unverkennbaren Stimme von Waits. Viele Songs dienen als unkonventionelle Nummern und werden je nach Inszenierung unterschiedlich interpretiert.

 

BÜHNENBILD, KOSTÜME, EFFEKTE

Die Inszenierungen setzen häufig auf surreale, düster-fantastische Bühnenbilder: Schwarze Kisten, überdimensionierte Spiegel, Prospekte im Waldmotiv, Einflüsse von Gothic-Ästhetik und Absurdtheater.

Kostüme reichen vom deutschen Trachten- und Jägerstil über Uniformen bis zu grotesker Karikatur. Leichenblasse Masken, schwarze Tränen und übertriebene Requisiten schaffen eine starke visuelle Wirkung.

Szenische Effekte: Einsatz von Spiegeln, beschlagenen Prospekten, künstlichem Nebel, Lichteffekten und choreografisch-theatralischen Stilmitteln machen das Stück zu einer Mischung aus Grusical, Moritat und Jahrmarktspektakel.

 

AUSZEICHNUNGEN

Konkreten Preisen fehlen, aber das Werk wird als stilbildendes Werk regelmäßig in Kritiken und retrospektiv als „bahnbrechend“ bezeichnet.

 

PRESSE- UND ZUSCHAUERSTIMMEN

Das Musical gilt als Meilenstein des modernen europäischen Musiktheaters, ist vielfach gefeiert für seine düstere Atmosphäre, innovative Musik und grotesken Humor.

Besonders gewürdigt werden Waits' musikalische Umsetzung und die Visualität von Wilsons Regie.

Das Stück wird regelmäßig und international gespielt und genießt Kultstatus auf deutschen Bühnen seit der Premiere 1990.

 

HINTERGRÜNDE & TRIVIA

Die Figur des Teufels ist im Musical Pegleg/Stelzfuß/Black Rider in vielen Versionen kokett, dämonisch und, je nach Regie, auch mit Cross-Gender-Besetzungen versehen.

William S. Burroughs verarbeitete in seinem Buch Elemente seines eigenen Lebens: Er tötete 1951 in Mexiko versehentlich seine Frau, was als biografisches Trauma und Inspiration einfloss.

Das Musical ist bekannt für zahlreiche, experimentelle und neue Deutungen in verschiedenen Theatern, ist aber trotz Kultstatus weniger “kultig” und ironisch als etwa „Rocky Horror“, sondern voll düsterer Ernsthaftigkeit.

Produktionsbudget der Hamburger Uraufführung: ca. 6 Millionen DM.

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